Sehr geehrter Herr L... ,

 

herzlichen Dank für Ihr Schreiben.


Ich fasse die Botschaft kurz zusammen:

 

1. Mit unserem Ansatz überfordern wir die Menschen. Wir wollen für den Anfang zu viel.

2. Durch die Nennung der Gegner von Grundgesetz und Demokratie rufen wir genau diese Gegner gegen uns auf den Plan.

3. Es geht den Bürgern zu gut. Ihnen fehlt das Motiv, sich zu bewegen.

 

Ich verstehe Ihre Einwände sehr gut.
Sie stammen aus leidvollen bisherigen Erfahrungen.
Ich möchte meine Antworten geben:

 

Zu 1.: "Wir wollen für den Anfang zu viel": Das ist zwar richtig, muss aber trotzdem nicht mehr stimmen. Denn wir sind zwar am Anfang einer grundsätzlichen Auseinandersetzung mit den Grundlagen unserer Republik, aber direkt am Ende, ja im Zusammensturz dieser Republik.
Da das Leid der beste aller Lehrmeister ist, kann es sein, dass sich die Lernbereit-schaft des Volkes jetzt exponentiell erhöht.

 

Zur so viel zitierten Unempfänglichkeit und Dummheit des Volkes ist mein Leitsatz:

"Behandle die Menschen so, als wären sie, was sie sein sollten,
und du hilfst ihnen zu werden, was sie sein können." 
(Goethe)

und mein weiterer, dass es für gewisse Dinge Zeitfenster gibt. Der Zusammenbruch des Systems stellt ein solches Zeitfenster dar.

 

Zu 2.: Man kommt nicht weiter, wenn man die Gegner umschifft und Appeasement-Politik betreibt. Man muss sie provozieren (siehe Gandhi).

Das tun wir zurzeit mit den Mitteln der Kunst,
siehe etwa: https://unsere-verfassung.de/index4-Aktuelles-Aktion.htm

Mal sehen, wie es da weiter geht …

 

Zu 3.: Dass es den Bürgern zu gut geht, hört ja jetzt wohl auf.

Da ist wieder 1. und 2. in Betracht zu ziehen.  :-)

 


Mit freundlichem Gruß,
Berlin, den 10.03.2023,
RB